Er war Schriftsteller und schrieb Reiseerzählungen die oft im Orient, den vereinigten Staaten und Mexiko im 19. Jahrhundert angesiedelt waren. Berühmt sind seine Geschichten über Winnetou und Old Shatterhand.
Geboren wurde er als fünftes von vierzehn Kindern, von denen neun bereits in ihren ersten Lebensmonaten starben am 25. Februar 1842 in Ernstthal.
Karl Mays Geburtshaus in Hohenstein-Ernstthal
Von 1848 bis 1856 besuchte May die Volksschule in Ernstthal. Der ehrgeizige Vater Heinrich August May wollte seinem einzigen überlebenden Sohn Karl bessere Chancen verschaffen, als er selbst gehabt hatte; er zwang den Jungen, ganze Bücher abzuschreiben und trieb ihn zum Selbststudium wissenschaftlicher Werke. May wurde aber auch vom Ernstthaler Kantor Strauch besonders gefördert und erhielt privaten Musik- und Kompositionsunterricht. Sein erstes Geld verdiente er nach eigener Darstellung im Alter von zwölf Jahren als Kegeljunge. Die mitunter recht derben Gespräche der Kegler seien durch den wie ein Hörrohr wirkenden „Kegelschub“ auch am Ende der Bahn verständlich gewesen. Bei dieser Gelegenheit habe er auch die ersten Heimkehrer aus der Neuen Welt getroffen, die ihm von den Vereinigten Staaten. erzählten.
Ab 1856 studierte May als Proseminarist am Lehrerseminar in Waldenburg. Dort wurde er im Januar 1860 wegen Unterschlagung von sechs Kerzen ausgeschlossen. Auf dem Gnadenweg wurde ihm ein Weiterstudium am Lehrerseminar Plauen ermöglicht. Nach seiner mit der Gesamtnote gut bestandenen Abschlussprüfung im September 1861 war er zunächst kurz als Hilfslehrer an der Armenschule in Glauchau und dann ab Anfang November 1861 als Lehrer an der Fabrikschule der Firmen Solbrig und Clauß in Altchemnitz tätig. Seine Lehrerlaufbahn endete aber bereits nach wenigen Wochen, als die Anzeige eines Zimmergenossen wegen „widerrechtlicher Benutzung fremder Sachen“ – May hatte dessen Reserve-Taschenuhr zwar mit Erlaubnis im Unterricht benutzt, aber ohne Absprache mit in die Weihnachtsferien genommen – zu einer sechswöchigen Haftstrafe führte und May anschließend als Vorbestrafter aus der Liste der Lehramtskandidaten gestrichen wurde.
Geschichte Mitteldeutschlands : Karl May, der Phantast Aus Sachsen