Die Ritter

Die Ritterzeit übt für viele eine gewisse Faszination aus.

Man stellt sich vor, wie die Ritter bei einer reich gedeckten Tafel sitzen und essen und trinken oder wie sie von in eine Schicksal reiche Schlacht ziehen und siegreich wieder zurückkehren.

War das Ritter Leben aber wirklich so?

Die Ritter

Sie waren die  wehrhaften, schwer gerüsteten, berittenen Krieger des europäischen Mittelalters.

Ab dem 11. Jahrhundert etablierten sich neben adligen „edelfreien“ Grundherren auch unfreie Hofbeamte, Ministerialen als Ritter. Ihre wohlhabende Oberschicht bildete ab dem 14. Jahrhundert den Hauptteil des entstehenden niederen Adels, der sich nun als Ritterstand definierte. Der Großteil der hochmittelalterlichen berittenen Reiterkrieger konnte sich jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht auf Dauer im niederen Adelsstand etablieren. Einen neuen Wirkungsraum für diese kleineren Ritterfamilien boten die sich entwickelnden Städte. Zahlreiche Burgställe in dörflichen Umgebungen und Reste von Eigenbefestigungen in Städten zeugen bis heute von ihrer einstmaligen Existenz.
Im späteren Mittelalter war die Ritterbürtigkeit, also die Abstammung von (nieder-)adligen Vorfahren meist die Voraussetzung für eine Aufnahme in den Ritterstand. In einem feierlichen Akt, ursprünglich der Schwertleite, später dem Ritterschlag, wurde man vom Herrscher oder einem anderen Adligen zum Ritter erhoben, vorausgesetzt, man brachte die erforderlichen Merkmale und Qualitäten mit. Ab dem 13. Jahrhundert bildeten Ritter einen erblichen Stand.
Bis zum Ende des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation konnte die Anerkennung als Ritter – aufgrund bestandener Ahnenprobe – durch Aufschwörung und Eintrag (Immatrikulation) in entsprechende Adelsregister entscheidend dafür sein, ob ein Recht auf Sitz und Stimme im Landtag oder in einem Domkapitel bestand. Um die Anerkennung gab es erbittert ausgefochtene Rechtsstreitigkeiten wie den „Erbmännerprozess“.
In Monarchien konnten souveräne Herrscher eine „Nobilitierung“ vornehmen, im österreichischen Adel war hier auch der Titel Ritter möglich. Dieses Privileg wurde dort 1919 durch die österreichische Republik abgeschafft.
Das Ideal der Ritterlichkeit und die Ritterorden haben bis heute kulturelle und soziale Bedeutung.

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220px-Adoubement1 Johann II. (1319–1364) beim Ritterschlag, Bilderhandschrift um 1400

Der Ritterschlag und Schwertleite

Der Ritterschlag war ein feierlicher Initiationsritus, mit dem ein Mann von einem Herrscher oder einem anderen Adeligen in den Ritterstand erhoben wurde, dann bekam er seinen Schwertgurt und seine Sporen. Der Schwertgurt war, neben den Sporen, ursprünglich das eigentliche Symbol der Ritter Würde, nicht ritterliche Krieger befestigten die Waffe üblicherweise am Sattel.

Im späteren Mittelalter war die „Ritterbürtigkeit“, also die Abstammung von adeligen, ritterlichen Vorfahren, meist Voraussetzung für die Aufnahme in den Ritterstand.

Der Ritterschlag löste ab dem 14. Jahrhundert in Mitteleuropa die Schwertleite als die gängige Form der Ritterpromotion ab. Schwertleite und Ritterschlag sind also zwei unterschiedliche Initiationsriten, besonders in populärwissenschaftlichen Werken werden beide Formen oft fälschlicherweise gleichgesetzt.

Im vereinigten Königreich ist der Ritterschlag eine bis heute erhalten gebliebene Auszeichnung für besondere Leistungen in Wissenschaft, Kultur, Kunst usw. die nur durch den jeweils amtierenden britischen Monarchen verliehen werden kann.

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Berühmte Ritter

Richard_coeurdelion_g  Richard I. Matthew Paris: Abbreviatio Chronicorum, entstanden 1250–1259, The British Library Board

Natürlich gab es in der Ritterzeit Ritter die ihre, heute würde man sagen Fans hatten. Jeder Junge wollte so sein wie sie und ihre Erfolge wie auch Niederlagen wurden aufmerksam verfolgt.

Sie waren die Helden des Mittelalters. Kämpfer für Kaiser und Kirche, Elitesoldaten einer großen Epoche der europäischen Geschichte: die Ritter. Auf ihren Burgen lebten sie ihre stolzen Ideale. Auch wenn sie nach beinahe 800 Jahren einer neuen Zeit weichen mussten, ihr Name besitzt einen magischen Klang.

Diese Helden waren z. B. König Artus, Richard Löwenherz oder Ulrich von Liechtenstein.

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Die Welt der Ritter – Helden aus Eisen